Chlamydien
Chlamydien-Infektionen werden durch Bakterien verursacht (Chlamydia trachomatis). LGV (Lymphogranuloma venereum) ist eine besondere Form der Chlamydien und wird durch Subtypen verursacht. Manche Infektionen heilen spontan (ohne Behandlung) aus. Chlamydien werden mit Antibiotika behandelt. Unbehandelt kann eine Infektion zu Entzündungen, chronische Schmerzen, zu Unfruchtbarkeit (bei allen Geschlechtern) sowie zu Eileiterschwangerschaften führen.
Wer ist von Chlamydien betroffen?
In der Schweiz nimmt die Zahl der jährlich gemeldeten Chlamydien-Infektionen kontinuierlich zu.
Chlamydien treten bei jungen Menschen häufiger auf. Der Grund ist biologisch: die Schleimhäute sind durchlässiger und die Immunantwort geringer.
LGV betrifft vorwiegend Männer, die mit Männern Sex haben.
Wie werden Chlamydien übertragen?
Chlamydien werden bei praktisch allen sexuellen Praktiken übertragen, insbesondere bei Oral-, Vaginal- und Analsex. Die Bakterien befinden sich auf infizierten Schleimhäuten.
Auch über Hände oder Sexspielzeuge können Chlamydien übertragen werden.
Ansteckungen über Toilettensitze, feuchte Handtücher oder andere Materialien sind unwahrscheinlich.
Bei der Geburt können Chlamydien auf das Neugeborene übertragen werden, die zu Augenentzündungen führen kann (Konjunktivitis).
Wie schütze ich mich?
Kondome verringern das Risiko, sich mit Chlamydien zu infizieren. Eine Infektion ist trotzdem möglich und kein Grund, sich zu schämen: Wer Sex hat, kann sich infizieren. Wichtig ist, mittels regelmässiger Tests eine Infektion frühzeitig zu erkennen.
Welche Symptome können auftreten?
Chlamydien verlaufen oft ohne oder mit milden Symptomen. Beschwerden zeigen sich in der Regel 2 bis 6 Wochen nach der Infektion:
- Eitriger Ausfluss an Genitalien oder Anus
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Jucken oder Rötungen an Genitalien, Anus oder im Rachen
- Vaginale Blutungen zwischen den Perioden
Wie wird auf Chlamydien getestet?
Eine Chlamydien-Infektion wird durch Abstriche an allen drei möglichen Infektionsstellen erkannt: Rachen, Anus und Genitalien. Es ist wichtig, dass eine Abstrichprobe aller drei Stellen genommen wird, um eine Infektion zuverlässig zu erkennen – unabhängig der sexuellen Praktiken.
LGV betrifft vorwiegend Männer, die mit Männern Sex haben. Im Falle einer Chlamydien-Infektion ist es bei diesen Personen empfohlen, auf LGV zu testen. Bei einem LGV-positiven Resultat muss die Behandlung angepasst werden, um erfolgreich zu sein.
Wie werden Chlamydien behandelt?
Chlamydien werden mit Antibiotika behandelt. Wichtig ist, die Medikamente gemäss der Verschreibung zu nehmen und nicht vorzeitig abzusetzen, auch wenn die Symptome abklingen. Denn sonst können die Erreger resistent (unempfindlich gegen Medikamente) werden.
Informieren Sie Ihre Sexpartner:innen über die Infektion, damit sie sich testen lassen. So verhindern Sie eine erneute Ansteckung oder die Weitergabe an andere.